Preise und Auszeichnungen 2015
Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau der Technischen Universität Chemnitz erhält Auszeichnung im Rahmen des Deutschen Architekturpreises 2015
Im Rahmen der Verleihung des Deutschen Architekturpreises 2015 erhielt der Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau der Technischen Universität Chemnitz eine Auszeichnung. Der unter der Leitung der Niederlassung Chemnitz realisierte Umbau des Gebäudes überzeugte durch seine klare Architektur und nachhaltige Bauweise.
Die Jury, unter dem Vorsitz des Architekten Prof. Volker Staab, begründete Ihre Entscheidung wie folgt: „Für den modernen Forschungs- und Lehrbetrieb hat die Technische Universität Chemnitz mit dem Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau den umfangreichsten Umbau ihrer jüngeren Geschichte verwirklicht. Den Architekten ist die Lösung der komplexen Aufgabe in herausragender Weise gelungen. Mit dem neu geschaffenen, zentralen Foyer stärkt der Erweiterungsbau das Universitätsgelände an der Reichenhainer Straße auf beeindruckende Weise und bildet einen zentralen Campus, der über die Platanenallee zur gegenüberliegenden Mensa strahlt. Beim Gang um das Gebäude begeistern sowohl die klare Formensprache als auch die präzise Detaillierung der neu entwickelten Fassade. […] Die klare Gliederung überzeugt auch in der hohen Qualität der Innenräume, wobei Labor-, Lehr- und Büroräume energetisch konsequent ausgerichtet wurden. Es beeindruckt zu sehen, wie skulptural und spannungsvoll sich die Erschließungstreppen in die Obergeschosse entwickeln. […] Behutsam wurden technische Einbauten, Informationsflächen und das Leitsystem integriert, in hervorragender Perfektion treffen die verschiedenen Bauteilschichten hier aufeinander. Der Adolf-Ferdinand-Weinhold- Bau bietet exzellente Bedingungen für Studierende, Lehrende und Wissenschaftler und trägt ausgezeichnet zur Neuordnung des Universitätscampus Chemnitz bei.“
Nachhaltigkeit
Von dem 1970 errichteten Stahlbetonskelettbau blieb nach dem Rückbau der desolaten Installationen und Einbauten nur noch das Gerippe stehen – die Tragstruktur zu nutzen und zu ertüchtigen, zählt bei diesem Projekt zu den primären Merkmalen nachhaltigen Bauens. Die Langlebigkeit der verwendeten Baustoffe und eine zeitlose Gestaltung versprechen eine lange Nutzung und Identifikation mit dem Institutsgebäude. Die Sichtbetonfassade hält den Instandhaltungsbedarf auf niedrigem und kostengünstigem Niveau, der Einbau mehrerer Aufzüge erfüllt die Forderung nach barrierefreier Zugänglichkeit. Sowohl der verbesserte Wärmeschutz der Gebäudehülle als auch der günstige Primärenergiefaktor durch den Fernwärmebezug ermöglichen eine 35-prozentige Unterschreitung der Energie-Einsparverordnung (2007). Der Endenergiebedarf liegt deutlich niedriger als vor der Sanierung, was sich günstig auf die CO2-Emission auswirkt, die nun in der jährlichen Bilanz mit rund 490 Tonnen weniger zu Buche schlägt.
Quelle: Buch "Architektur in Deutschland 2015"
Weitere Auszeichnung für die TU Chemnitz - Adolf-Ferdinand-Weinholdbau:
Eine weitere Auszeichnung konnte der Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau an der Technischen Universität Chemnitz im Rahmen des Deutschen Hochschulpreises 2016 erlangen. Im Rahmen der Verleihung ging eine der beiden Anerkennungen an den Weinholdbau.
Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2015 - SIB erhält zwei Anerkennungen
Gemeinsam mit der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen hat das Staatsministerium des Innern am 6. November 2015 in Dresden sechs Beiträgen im Wettbewerb um den von ihnen gemeinsam ausgelobten Staatspreis für Baukultur 2015 eine Anerkennung ausgesprochen. Die siebenköpfige unabhängige Jury unter Leitung des Frankfurter Architekten Prof. Michael Schumacher hat in diesem Jahr entschieden, keinen Staatspreis zu verleihen. Stattdessen erhielten die besten Beiträge eine Anerkennung als Auszeichnung. Die Ausgezeichneten Beiträge setzten sich gegen 46 Bewerbungen durch. Die Auslobung des Preises, der alle zwei Jahre verliehen wird, stand unter dem Motto »Baukunst schafft Orte der Begegnung«. Mit dem diesjährigen Wettbewerbsthema wird gezeigt, dass Baukultur ganz lebensnah öffentliche Begegnungsstätten sowie beliebte Treffpunkte schafft und damit die Kommunikation zwischen Menschen belebt. Der Staatspreis für Baukultur hat anspruchsvolle Bewertungsmaßstäbe. Die Auslobung des diesjährigen Preises hat zur regen Teilnahme angespornt: Mit 52 Beiträgen gab es so viele Bewerbungen wie noch nie zuvor. Die Bandbreite der sechs Auszeichnungen zeigt, dass in Sachsen ein qualitativ hochwertiges und kreatives Niveau bei der Lösung ganz unterschiedlicher Bauaufgaben besteht. Die Spannweite reichte dabei vom Hochschulbau über den öffentlichen Platz bis hin zu Gesellschaftsräumen. Mit den diesjährigen Auszeichnungen werden Beiträge gewürdigt, die insbesondere Qualität, Funktionalität, Innovation und den Umgang mit Ressourcen vereinen und vorbildhaft das Zusammenwirken von Bauherr, Planer und Bauunternehmen zeigen. Hauptkriterium der Auszeichnungen war, ob das Objekt einen herausragenden Beitrag zur Anhebung des Niveaus der Baukultur in Sachsen geleistet hat. Zugelassen zum Wettbewerb waren Projekte, die seit dem Jahr 2005 im Freistaat Sachsen realisiert wurden und das Thema in herausgehobener Weise aufgegriffen haben.
Im Rahmen des diesjährigen Wettbewerbs konnte SIB gleich zwei Anerkennungen erringen:
Hochschule Mittweida - Zentrum für Neue Medien und Soziale Arbeit
In der Begründung der Jury heißt es: "Das Medienzentrum ist ein modernes Hochschulgebäude. Die plastisch gestaltete Fassade aus über 600 Betonteilen wirkt in ihrer schwarz eingefärbten Terrazzooptik überzeugend. Die horizontale und vertikale Staffelung der Fassade und die Abstufung nach oben lässt den Bau repräsentativ und optisch leicht erscheinen. Die arhytmische Gestaltung der Fassade und die unterschiedlichen Geschosshöhen führen zu einer Differenzierung und Eleganz des Baukörpers. Die Fensteröffnungen haben durch stärkere Leibungen eine plastische Wirkung. Der Baukörper bildet einen städtebaulichen Lückenschluss und ein Gegengewicht zu den gegenüberliegenden Gebäuden. Besondere Orte der Begegnung stellen sowohl im Innern die Verbindung aus Foyer, Treppenanlage und Atrium als auch die hofseitige Freifläche dar.“
Residenzschloss Dresden - Überdachung Kleiner Schlosshof
Ihren Entschluss begründet die Jury wie folgt: „Die Überdachung des Schlosshofes in Dresden stellt einen kühnen und technisch anspruchsvollen Eingriff an diesem architektonisch und städtebaulich sehr anspruchsvollen Ort dar. Durch die Überdachung, die mit einer filigranen Stabwerkkuppel ohne Unterspannung den Hof überdacht, und darin liegt die Leichtigkeit und der ästhetische Reiz, entsteht ein hochwertiges Entree für das Residenzschloss und gleichzeitig eine Überleitung in die Innenstadt. Im besten Sinne ein Ort der Begegnung.“